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AutorenbildSara Lier

Abstecher nach Nazaré - Big Wave Surfer beim surfen der Riesenwellen bewundern

The surf is on! Zwischen Oktober und März steigen die Chancen auf Monsterwellen in Nazaré. Vielleicht habt ihr ja auch schon mal davon gehört, dass an der Praia do Norte im zentralportugiesischen Küstenort Nazaré die größten Wellen der Welt gesurft werden und vielleicht möchtet ihr dieses Spektakel mal mit eigenen Augen sehen. Hier versorgen wir euch mit den wichtigsten Infos dazu!


Zunächst die Frage: Wie kommt man von Lissabon nach Nazaré?

Nazaré (ca. 10.000 Einwohner) liegt gut 100 km nördlich von Lissabon in der Region Oeste. Wenn ihr mit dem Mietauto unterwegs seid, erreicht ihr den Ort in gut 1,5 Stunden über die mautpflichtige Autobahn A8.

Eine Zugverbindung gibt es nicht, aber mit Fernbussen kommt ihr problemlos in 1,5 bis 2 Stunden für 7-8 Euro von Lissabon nach Nazaré. Die Flixbusse starten vor allem am Oriente-Bahnhof, die portugiesische Busgesellschaft Redeexpressos fährt ebenfalls ab Oriente, aber auch ab dem zentralen Busbahnhof Sete Rios.


Big Wave-Spektakel in Nazaré (Quelle: https://www.surf-escape.com/surfing-in-portugal/nazare)

Was hat es mit diesen Wellen auf sich?

Der berühmte Surfspot befindet sich etwas nördlich von Nazaré vor dem Strand Praia do Norte. Eine gute Aussicht hat man von dem Felsvorsprung, auf dem sich die Festung São Miguel Arcanjo mit dem Leuchtturm von Nazaré befinden (siehe Foto). An richtig guten Tagen können die Wellen mit Höhen von 15 bis 20 m Höhe brechen - an Weltrekordtagen werden sie bis zu 30 m hoch. Die Welle, die der brasilianische Big-Wave-Surfer Rodrigo Koxa am 8. November 2017 surfte, maß offiziell 24,38 m. Damit steht er bis dato im Guiness Buch der Rekorde. Bis dahin hielt Garrett McNamara, der hier vor allem 2011 und 2013 für Staunen gesorgt hatte, die Rekorde. Die größte je von einer Frau gesurfte Welle wurde am 11. Februar 2020 gemessen, die Brasilianerin Maya Gabeira steht damit im Guiness Buch der Rekorde.


Der Unterwasser-Canyon von Nazaré (Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Nazar%C3%A9_Canyon)

Wieso gibt es ausgerechnet hier diese Riesenwellen? Der Hauptgrund ist der sogenannte Nazaré Canyon, eine über 230 km lange Meeresschlucht, die bis zu 5000 m tief ist und direkt vor der Küste Nazarés endet. Dadurch ergeben sich auf engem Raum große Unterschiede in der Wassertiefe und sorgen für enormen Druck. Dann müssen aber auch die aktuellen Bedingungen passen: die richtigen Strömungen, heftige Atlantikstürme, die für eine ausreichend große Dünung in den passenden Intervallen sorgen (was vor allem zwischen November und Februar der Fall ist), Westwind - und dann können sich die Wellenberge auftürmen!


Diese Wellen sind übrigens so groß und so (lebens-)gefährlich, dass man nicht einfach hineinpaddeln kann, wie man es beim "normalen" Surfen machen würde. Man wird von Jetskis hineingezogen ("tow-in"). Das ist wirklich nur etwas für die absoluten Superprofis, die ein hartes Training absolvieren, um eine Überlebenschance zu haben, wenn sie minutenlang von immensen Wassermassen runtergedrückt werden. Nichtsdestotrotz gibt es auch immer wieder fatale Unfälle.


Und woher weiß man, wann sich die berühmten Riesenwellen auftürmen?

Wenn du dich auskennst, kannst du natürlich die einschlägigen Wind- und Wellenforecasts (wie z.B. Windguru) checken, um zu schauen, ob die Bedingungen passen. Es gibt inzwischen aber auch Seiten wie www.bigwaves-nazare.com oder https://nazarewaves.com/en/news, die dich informieren, wenn es losgeht - inklusive Webcams und auf Wunsch sogar mit E-Mail-Alert.

Sobald auch die World Surf League die Bedingungen für geeignet hält, finden (oft nur mit einem Vorlauf von 2 Tagen!) die Tudor Big Wave Challenges statt, wo sich die besten der Branche messen können. Dann steht Nazaré natürlich Kopf! ;-)


Und wenn es keine Riesenwellen gibt?

Dann lohnt sich vielleicht trotzdem ein Besuch von Nazaré, das ist nämlich wirklich ein nettes Städtchen mit einem schönen Strand, guten Fischrestaurants, einer alten Bergbahn (die übrigens vom gleichen Architekten wie der Santa-Justa-Aufzug in Lissabon gebaut wurde!), einer spannenden Wallfahrtskirche und tollen Aussichten auf die Küste. Oder du bleibst einfach in Lissabon und besuchst uns auf einer unserer Stadtführungen - wo wir dich natürlich auch mit guten Tipps versorgen!





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